Ratgeber

Velohelm Tipps für Kauf und Gebrauch

Mittlerweile trägt die Hälfte aller Velofahrerinnen und E-Bike-Fahrer einen Helm. Die Vorteile sind eindeutig: Mit einem Velohelm halbiert sich das Risiko einer Kopfverletzung bei einem Unfall. Die BFU zeigt, worauf beim Kauf und Tragen eines Helms zu achten ist.

Die 5 wichtigsten Tipps

  • Velohelm mit der Norm EN 1078 tragen – auf schnellen E-Bikes allenfalls nach Norm NTA 8776
  • Vor dem Kauf den Helm anprobieren – er soll gut sitzen, nicht drücken oder wackeln
  • Sofern vorhanden: Helm mit Rotationsdämpfungssystem auswählen (z. B. MIPS)
  • Leuchtfarben, Reflektoren und Lichter am Helm erhöhen die Sichtbarkeit
  • Beim Velohelm auf vorstehende Teile verzichten

Velohelm: unbeschädigt und gut gepflegt

Nur ein unbeschädigter Helm schützt optimal. Hat der Helm einen starken Schlag erlitten, sollte man ihn deshalb ersetzen – auch wenn äusserlich keine Schäden erkennbar sind. Auch die Abnützung spielt bei der Schutzwirkung eine Rolle.

Sämtliche Helmteile sind deshalb von Zeit zu Zeit auf Abnützungserscheinungen zu prüfen. Zudem gilt es, die Hinweise des Herstellers zur Lebens- bzw. Nutzungsdauer des Helms zu beachten. Zum Reinigen reichen Wasser und Seife. Lösungsmittel können die Kunststoffschale beschädigen.

Sichtbarer Velohelm ohne Schnickschnack

Beim Kauf eines Velohelms lohnt es sich, auch darauf zu achten, dass er im Verkehr gut sichtbar ist – das erhöht zusätzlich die Sicherheit. Leuchtende Farben, Reflektoren und integrierte Lichter am Helm erfüllen diese Aufgaben ausgezeichnet.

Damit der Velohelm den Kopf möglichst gut schützt, muss er bei einem Sturz über die Aufprallfläche gleiten können. Deshalb: Kein Zubehör wie Lampen oder Kameras am Helm montieren. 

Noch besserer Schutz durch Rotationsdämpfungssysteme

Bei Velounfällen können Hirnverletzungen besonders schwere Folgen haben. Prallt der Kopf bei einem Sturz auf, wird er häufig ruckartig verdreht. Die Drehbewegungen übertragen sich auf das Gehirn und können schwere Schäden verursachen. Deshalb sind immer mehr Helme mit einem sogenannten Rotationsdämpfungssystem (RDS) ausgestattet. Wenn sich der Kopf beim Aufprall dreht, können dies Helme mit beweglicher oder komprimierbarer Innenschale besser ausgleichen als Standardhelme.

Neuste Helmtests im Auftrag der BFU bestätigen die Wirksamkeit solcher RDS. Insbesondere die Systeme mit einer beweglichen Innenschale, wie MIPS, ODS und Wavecel, fangen die gefährlichen Rotationskräfte wirksam ab. Die BFU empfiehlt deshalb, beim Velofahren immer einen Helm mit RDS zu tragen.

Für höhere Geschwindigkeiten – z. B. mit schnellen E-Bikes – gibt es Velohelme, die zusätzlich die Norm NTA 8776 erfüllen. Solche Helme sind im Bereich der Schläfen verstärkt und die Helmschale ist am Hinterkopf weiter heruntergezogen.

Velohelme für Kinder: noch mehr Tipps im Video

Rechtsfragen

Gesetzlich ist ein Velohelm auf dem Velo nicht vorgeschrieben. Aufgrund der Schutzwirkung ist er aber zu empfehlen.

Schnell und praktisch: Tipps für Ihr Unternehmen

Bei den Themenpräsentationen zur Unfallverhütung vermitteln die BFU-Experten bei Ihnen im Unternehmen spannende Hintergrundinformationen und geben praktische Tipps für die Sicherheit.

Ihr BFU-Kontakt

Daniel Morgenthaler

Daniel Morgenthaler

Wissenschaftl. Mitarbeiter Verkehrsverhalten

Publikationen

  • Forschung & Statistik

    Fahrradhelm und Mütze – verträgt sich das?

    Grundlagen A4 | 32 Seiten | 2.374 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.374.01
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  • Präventionstipps

    Kluge Köpfe schützen sich – Velohelm richtig anziehen

    Broschüre A7 | 8 Seiten | 3.112
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  • Forschung & Statistik

    Helmtragquote der Velo- und E-Bike-Fahrenden im Strassenverkehr – Erhebungen 2022

    Erhebung A4 | 5 Seiten | 2.483 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.483.01.2022
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  • Forschung & Statistik

    Kinderfahrradhelme – Sicherheitsrelevante Kriterien

    Grundlagen A4 | 48 Seiten | 2.367 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.367.01
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  • Forschung & Statistik

    Tests mit Fahrradhelmen mit und ohne MIPS

    Grundlagen A4 | 96 Seiten | 2.351 | DOI-Nr. 10.13100/BFU.2.351.01
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